Die bestehende Situation zeichnet sich durch eine offene Ecke im dicht bebauten Quartier aus. Diese Öffnung des Raumes wird fortgeführt, aus einem verbindenden Sockel entwickeln sich zwei eigenständige Baukörper entsprechend ihrer Nutzung. Die Feuerwehr und der Sockel bilden eine materialgleiche Einheit, dadurch entsteht eine Präsenz der Feuerwehr zur Katharinenstraße. Auf dem Sockel ist das Gebäude der Stadtverwaltung platziert, durch den Materialwechsel als Holzkubus und die klare Abgrenzung zum massiven Sockel erhält das Bürogebäude seine eigenständige Identität. Der auf dem Sockel liegende neue Feuerwehrplatz ist ein ‚Park‘ als sichtbarer Grünraum zur Stadt. Bäume, die dicht bepflanzte Stirnwand der Verwaltung und begrünte Dachterrassen zeigen auch öffentlich das ökologische und nachhaltige Gesamtkonzept.
- Auslober
- Verfahren
- Nichtoffener Realisierungswettbewerb
- Wettbewerb
- Ankauf - 4. Rang
- Visualisierung
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Konzept | Städtebau | Architektur
Städtebau
Die Gebäudehöhen und Trauflinien der benachbarten Häuser werden aufgenommen. Durch die Stellung der unterschiedlich genutzten Gebäude entsteht ein Freiraum, der Luft und Licht in den Hof bringt und gleichzeitig nach außen eine offene Ecke bildet. Der umlaufende Sockel bindet die unterschiedlichen Nutzungen und Anforderungen zusammen und schafft eine harmonische städtebauliche Kante. Der auf dem Sockel liegende neue Feuerwehrplatz ist ein ‚Park‘ als sichtbarer Grünraum zur Stadt. Bäume, die dicht bepflanzte Stirnwand der Verwaltung und begrünte Dachterrassen zeigen auch öffentlich das ökologische und nachhaltige Gesamtkonzept. Darüber hinaus sind hierdurch gut nutzbare Freiflächen für die Feuerwehr und Verwaltung gegeben.
Architektur
Durch die offene Ecke ist die Wahrnehmung der Feuerwache auch von der Katharinenstraße möglich. Der Haupteingang liegt präsent zur Jakobstraße unter dem ‚Park‘. Von hier ist eine Einsicht in den Hof der Feuerwache möglich. Das Gebäude der externen Verwaltung wird von der Katharinenstraße erschlossen. Der Holzbaukörper stößt im Erdgeschoss durch den Sockel und betont durch die Ausbildung in Holz den Zugang. Die Struktur der beiden Baukörper ist geprägt vom Rhythmus der Öffnungen, bei dem Verwaltungsgebäude als stehende Formate, um eine großmögliche Flexibilität der Büroräume zu ermöglichen, bei der Feuerwache bedingt durch die unterschiedlichen Anforderungen, als großformatige Öffnungen. Die Materialität des Sockels und des Feuerwehrgebäudes nimmt das Thema der massiven Sockel der historischen Altstadtgebäude auf. In der RC-Beton Fassade wird als Zuschlag Mauerwerk des Abbruchs verwendet, so bleibt subtil eine Reminiszenz an den Ort erhalten.Der ‚Park‘ ist für beide Nutzungseinheiten als Freiraum gedacht. Bäume und Pflanzen kühlen den Innenhof, was durch die Winddurchlüftung unterstützt wird. Dies gilt auch für die weiteren begrünten Terrassen und zusätzliche Fassadenbegrünungen.Für den Marienheim Garten kann die Terrassierung der Tiefgarageneinfahrt als grüne Tribüne dienen, so dass auch hier die Aufenthaltsqualität gefördert wird.
Nachhaltigkeit
Im Mittelpunkt des Entwurfs steht reduzierter, robuster Technikeinsatz für hohe Nutzerfreundlichkeit und geringe Betriebskosten. Durch die hochwärmegedämmte Fassade und eine Bauteilaktivierung (Feuerwache) ist es ausreichend den Rücklauf der Fernwärme zu nutzen. Im Sommer wird die Fernwärme über Absorptionskälte genutzt, um die Betonkonstruktion als Speichermasse zu kühlen. Damit entsteht ein Gebäude, das auch bei sehr heissen Temperaturen eine Einsatzfähigkeit garantiert. Der elektrische Verbrauch des Gebäudes soll größtenteils über die Photovoltaik abgedeckt werden. Um unabhängig zu sein wird überschüssige Energie gespeichert. Zukünftig können die E-Fahrzeuge der FW als Batteriespeicher genutzt werden. Das Gebäude folgt dem CRADLE to CRADLE Prinzip, alle Bauteile sind demontier- und recyclebar zu gestalten, die in der Konsequenz nicht verklebt.