Die polymorphe Capricornbrücke im Düsseldorfer Medienhafen verbindet zwei Gebäude der Firmenzentrale Uniper: das `Capricornhaus‘ von GATERMANN+SCHOSSIG und das ‚FLOAT‘ von Renzo Piano Architekten. Die Stahl- und Glaskonstruktion setzt sich formal als eigenständiges Element von den zwei sehr unterschiedlichen Gebäuden ab. Die komplexe Form der Brücke wird aus den differierenden Gebäudeachsen und Eintrittsmöglichkeiten in die Bauten hergeleitet. Der Zentralpylon, in dem sich diese Baufluchten verschneiden, trägt die gesamte Konstruktion, somit werden keine Vertikallasten in die Bestandsgebäude eingeleitet. Die Tragstruktur der 37 m langen, geknickten Brücke besteht aus Stahlrohren, auf denen die trapez- und dreiecksförmigen, zum Teil sehr spitz zulaufenden Glaselemente direkt aufliegen. In diesem allseitig umschlossenen facettierten „Tube“ führt ein Metallsteg in 4m Höhe über die Holzstraße. Durch den Verlauf der Bedruckung mit zu- und abnehmenden Punkten auf den bis zu 8 m langen und bis zu 3,50 m hohen Glaselementen wird jegliches Raumgefühl zwischen Wand, Decke und Boden aufgehoben. Von außen betrachtet erscheint die Brücke durch die polygonale Ausführung wie ein geschliffener „Diamant“.
- Fertigstellung
- 2020
- Leistungsphasen
- 1-5, 8 (künstlerische Oberleitung)
- Bauherr
- Pirol Holzstraße GmbH & Co. KG
- Nutzer
- UNIPER
- Flächen
- Länge 37,0 m Breite 1,80 m - 2,60 m Höhe Brücke ca. 4,0 m
- Auszeichnungen
- Iconic Awards 2021 - Innovative Architecture - Winner
- Fotos
-
H.G. Esch
- Projektnummer / Copyright
- © GATERMANN+SCHOSSIG
Konstruktion
Die Lasten werden ausschließlich durch das Stahltragwerk in den ebenfalls verglasten Zentralpylon, abgetragen, somit werden keine Vertikallasten in die Bestandsgebäude eingeleitet. Da die beiden frei auskragenden Brückenarme links und rechts der Stütze unterschiedliche Längen
und Winkel aufweisen, ist die Tragwerksplanung entsprechend komplex.
Städtebauliche Fluchten
Der im Grundriss ersichtliche Knick der Brücke, nimmt die städtebaulichen Fluchten auf und gewährleistet den exakten Anschluss an beide Gebäude. Der Brückenkörper besteht aus einer geschlossenen, rohrartigen Gitterschale mit einer Verglasung aus ca. 60 trapezförmigen und dreieckigen Isolierglaseinheiten (bis zu 8,1 m x 3,0 m). Innerhalb des räumlichen Stabwerks ist der Fußgängersteg angeordnet.
Capricornhaus Düsseldorf
Architekt GATERMANN + SCHOSSIG
Arbeitsplätze: 1150
Fertigstellung: 2008
Nutzer: UNIPER (vormals E.ON)
Float Office
Architekt: RENZO PIANO
Bauherr: IMMOFINANZ
Nutzer: UNIPER
Arbeitsplätze: 1400
Fertigstellung: 2019
Projektpartner Capricorn Brücke
osd office for structural design Dr. Florian Mähl mit Dr. Victor Wilhelm (Statik/Bauphysik)
Winter beratende Ingenieure für Gebäudetechnik GmbH, Heiko Wagenführer (TGA)
Wilhelm & Partner
Mehr zum Bau der Capricorn Brücke ist auf der Webcam zu sehen.
HGEsch Photography
www.hgesch.de